Regenerative Landwirtschaft

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Was kennzeichnet eine regenerative Landwirtschaft?

Die regenerative Landwirtschaft ist ein System von Prinzipien und landwirtschaftlichen Praktiken, bei denen der Aufbau der Bodenfruchtbarkeit und die Regeneration der Ökosysteme höchste Priorität hat. Sie betrachtet natürliche Systeme in ihrer Ganzheit und in ihrer Komplexität. Ihre Praktiken erfolgen in Kooperation mit der Natur. Des Weiteren befähigt sie Landwirte, wieder selbstständig Beobachtungen und Analysen durchzuführen, und ermöglicht somit die Erfahrung von Selbstwirksamkeit.

Beispiele von Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft sind:

  • Humusaufbau
  • Ganzheitliches Management
  • In Kooperation mit der Natur
  • Abhängigkeiten minimieren
  • Selbstwirksamkeit
  • Ökologisch, sozial und persönlich wertschätzend

Beispiele von Praktiken der regenerativen Landwirtschaft sind:

  • Marktgärtnerei / Biointensiver Gemüseanbau
  • Agroforstwirtschaft
  • Holistisches Weidemanagement
  • Minimale Bodenbearbeitung
  • Direktsaat ohne Herbizide und Mulchwirtschaft
  • Vitalisierende Blattspritzungen, EM und Komposttee
  • Kompost und Terra Preta

Eine Landwirtschaft, die auf die Regeneration unserer Ökosystemleistungen basiert, ist eine der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit. Daher möchte die Stiftung Ökologie & Landbau durch ihre Arbeit diese zukunftstauglichen Ansätze unterstützen.


Veranstaltungen 2019


Veranstaltungen 2018

Datum: 19.-20. November 2018
Ort: Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Veranstalter: Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL), Öko-Junglandwirte Netzwerk, Gustav-Radbruch-Netzwerk für Philosophie und Ethik der Umwelt
Format: Vorträge, Workshops und Raum zum Austausch und zur Vernetzung

„Neue Konzepte für eine agrarökologische und zukunftstaugliche Landwirtschaft“. Unter diesem Motto kamen Anfang der Woche 200 Interessierte aus ganz Deutschland sowie Dänemark, Luxemburg, Niederlande, Schweden und England zu einer Tagung über Biointensive Landwirtschaft und Marketgardening an die Universität Kiel. Organisiert wurde die mehrtägige Tagung von der Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL) gemeinsam mit dem Öko-Junglandwirte Netzwerk und dem Gustav-Radbruch-Netzwerk für Philosophie und Ethik der Umwelt (GRN) der Universität Kiel.

Vier international renommierte Experten berichteten von den Erfolgsrezepten ihrer Hofprojekte:

Maude-Hélène und Jean-Martin Fortier (Ferme de la Grelinette, Kanada) bewirtschaften seit gut zehn Jahren ihren 0,75 Hektar großen Gemüsebetrieb biologisch und vermarkten ihre rund 30 verschiedenen Gemüsesorten über direkte Wege. Durch ihre biointensive Anbaumethode erzielen sie einen hohen Ertrag auf kleiner Fläche. Dank geringen Investitions- und Betriebskosten erreichen sie eine Rendite von 45 Prozent und ein gutes Einkommen für ihre Familie. „Der Schlüssel des Erfolges ist die Abkehr von einer traktororientierten Arbeitsweise hin zu einer menschenorientierten Arbeitsweise.“

Richard Perkins (Ridgedale Farm, Schweden) versteht seinen Hof als Experimentier- und Lernort für Techniken der regenerativen Landwirtschaft. Durch Agroforstwirtschaft, holistisches Weidemanagement und Keyline-Design hat er eine vielfältige, produktive und bodenaufbauende Landwirtschaft entworfen. In seinem Vortrag präsentierte er Techniken und Herangehensweisen, die es ermöglichen, kleine Höfe ökologisch wertvoll und ökonomisch rentabel zu gestalten. „Es liegt in unserer Verantwortung unsere Landschaft zu regenerieren durch kleine profitable Betriebe, die Menschen wieder in die Landwirtschaft bringt.“

Maxime de Rostolan (Fermes d’avenir, Frankreich) gründete vor fünf Jahren die Organisation Fermes d’avenir. Diese unterstützt agrarökologisch-kleinbäuerliche Initiativen durch passende Ausbildungsformate, Beratungsangebote, Modellhöfe sowie Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit.


In fünf verschiedenen Workshops stellten auch deutsche Teilnehmende ihre eigenen Projekte vor. Die Tagung ermöglichte zum ersten Mal einen Austausch und eine Vernetzung der Bewegung in Deutschland.

Mitorganisator Manuel Nagel von der Stiftung Ökologie & Landbau fasst die Ergebnisse der Tagung wie folgt zusammen: „Wir stehen global vor großen ökologischen Herausforderungen. Auf der Tagung wurde deutlich, dass es viele Konzepte und viele junge Menschen gibt, die das Potenzial und die Motivation haben, unsere Zukunft lebenswert zu gestalten.“


Vorträge am Samstag gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN). Teilnahme kostenlos.

Datum: Anfang September 2018
Ort: Ferme de la Bourdaisiere, Frankreich
Bericht über den Besuch


Veranstaltungen 2017

Ansprechpartner

Manuel Nagel
Freier wissenschaftlicher Mitarbeiter Marketgardening

+49 (0) 151/242 58 708

Links

Artikel "Nachhaltig ist nicht genug" (Ökologie & Landbau 3/2019)

Kopfbild: Laguna Blanca in Argentinien, (c) Luis Franke 

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