Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2019


Tagungsbeiträge online

Sämtliche Tagungsbeiträge der Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2019 sind nun online verfügbar:

http://orgprints.org/view/projects/int-conf-wita-2019.html

Die Workshopdokumentationen sind unten bei den jeweiligen Workshops abrufbar.


Rund 520 Teilnehmer trafen sich vom 05. bis 08. März 2019 zur 15. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau, die an der Universität Kassel stattfand und damit zum fünften Mal in Hessen. Gemeinsam diskutierten sie sowohl generelle Zukunftsperspektiven des ökologischen Landbaus als auch die Lösung konkreter Herausforderungen. Themen waren unter anderem gesellschaftliche Leistungen des Biolandbaus, neue Züchtungen, Anbau und Vermarktung von Leguminosen, Tiergesundheit oder Soziale Landwirtschaft.

Arno Ehresmann, Vizepräsident der Universität Kassel, hob in seiner Begrüßungsrede die herausragende Stellung des Fachbereichs Ökologische Agrarwissenschaften in Witzenhausen hervor, an dem bundesweit die erste Professur für „Alternativen Landbau“ eingerichtet wurde. Gunter Backes, Dekan dieses Fachbereichs, ermunterte die Anwesenden, ihre Forschungsergebnisse zu verbreiten und sich auszutauschen. Insbesondere müssten Zusammenhänge in Ökosystemen verstanden und intelligente Lösungen drängender Ernährungsfragen erarbeitet werden.

Eindringlich schilderte Ernst Ulrich von Weizsäcker (Gründungspräsident der Universität Kassel und Ehrenpräsident des Club of Rome) in seinem Plenarvortrag die Schwächen der aktuellen Nachhaltigkeitsagenda. Er legte den Anwesenden ans Herz, sich für neue universitäre Strukturen einzusetzen. Insbesondere der Philosophie – auch in den Naturwissenschaften – müsse eine bedeutende Rolle zukommen und interdisziplinäre Praxisnähe solle akademisch belohnt werden.

Weitere wichtige Impulse für die Tagung gab Jan Plagge (Präsident von Bioland und IFOAM EU). Er führte aus, dass mit der anstehenden Neuausrichtung der gemeinsamen Agrarpolitik die flächengebundenen Direktzahlungen bis 2034 schrittweise beendet werden müssten. Stattdessen sollten Umwelt-, Klima- und Tierwohlleistungen stärker honoriert werden. Staatsministerin Priska Hinz (Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz) bekräftigte ihr Anliegen, ganz Hessen zu einer Ökomodellregion machen zu wollen. Ein Ökoanteil von 25 Prozent bis zum Jahr 2025 ist das Ziel. Hierfür möchte sie die Gemeinschaftsverpflegung stärker einbinden, ein Institut für Agrarsystemforschung gründen und ein Praxis-Forschungs-Netzwerk aufbauen. Uwe Schneidewind (Präsident Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie) gab der Forschergemeinde Impulse für eine große Transformation hin zu einer sozial und ökologisch gerechten Welt. Er steckte mit seinem Optimismus an, dieses Jahrhundertprojekt engagiert anzugehen. Gleichzeitig mahnte er, dass Wissenschaftler keine Solisten sein sollen, sondern zu einem vielstimmigen Chor zusammenfinden müssen. Andreas Krug (Bundesamt für Naturschutz) warf in seinem Abschlussvortrag einen kritischen Blick auf die Perspektiven des Ökolandbaus im Hinblick auf die Erreichung von Naturschutzzielen.

Vielfalt erleben

Sowohl Teilnehmer als auch Organisatoren zeigten sich äußerst zufrieden mit der Tagung, auf der insgesamt 180 Vorträge und 80 Poster präsentiert wurden. Die vielfältigen Möglichkeiten zum Netzwerken wurden rege genutzt und Methoden wissenschaftlichen Arbeitens intensiv diskutiert. In 20 Workshops konnten sich die Teilnehmer zu aktuellen Forschungsthemen austauschen. Vor und nach der Tagung wurden insgesamt 13 Fachexkursionen zu spannenden Betrieben und Projekten des ökologischen Landbaus rund um Kassel angeboten.

Der langjährigen Tradition des projektorientierten Lernens am Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften folgend, hat eine Gruppe Studierender um Professor Johannes Kahl ein ökologisch, regionales und saisonales Verpflegungskonzept erarbeitet und gemeinsam mit dem Kasseler Biorestaurant Weissenstein beim Abendempfang und Tagungsdinner umgesetzt. Auch in der Tagungsorganisation waren Studierende eng eingebunden und haben die Teilnehmer mit ihrer guten Laune angesteckt. Tagungskoordinator Daniel Mühlrath resümierte: „Wir hatten großes Glück mit einem so hoch motivierten Team arbeiten zu können, in dem alle an einem Strang zogen“.

Die 15. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau wurde ausgerichtet von der Universität Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften (Witzenhausen), dem Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) und der Stiftung Ökologie & Landbau (SÖL). Die alle zwei Jahre an wechselnden Orten stattfindende Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau wurde 1991 von der SÖL initiiert, welche seither die Trägerschaft innehat. Während die erste Tagung kurz nach der Wiedervereinigung vor allem im Zeichen der deutsch-deutschen Begegnung stand, mauserte sie sich rasch zur wichtigsten Konferenz für den wissenschaftlichen Austausch zum Ökolandbau im deutschsprachigen Raum mit Teilnehmern aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und den Nachbarländern. Bislang fand sie in Witzenhausen, Kiel, Bonn, Berlin, München, Wien, Kassel, Stuttgart, Gießen, Eberswalde und Zürich statt.

Die nächste Wissenschaftstagung wird 2021 in Wien stattfinden.

Veranstalter
Universität Kassel Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften
Steinstraße 19
D-37213 Witzenhausen

Mitveranstalter
Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH)
Kölnische Str. 48-50
D-34117 Kassel

Träger
Stiftung Ökologie &Landbau (SÖL)
Weinstraße Süd 51
D-67098 Bad Dürkheim

Ansprechpartner
Daniel Mühlrath
05542 98 13 10
muehlrath(at)uni-kassel.de


Tagungsprogramm

Eine Detailansicht des Tagungsprogramms finden Sie im System ConfTool:

https://www.conftool.org/wita2019/sessions.php

Dienstag, 05.03.2019

  • Es werden insgesamt 10 Vorexkursionen  zu spannenden Themen des Ökologischen Landbaus angeboten.

Mittwoch, 06.03.2019

  • ab 08:30 Anmeldung im Tagungsbüro im Campus Center der Universität Kassel (Moritzstraße 18, 34127 Kassel, siehe auch Anreiseinformationen  und Übernachtungsgelgenheiten )
  • 10:00 Offizielle Eröffnung der Tagung durch, Reiner Finkeldey (Präsident Universität Kassel), Andreas Sandhäger (Direktor Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen) und Uli Zerger (Geschäftsführender Vorstand Stiftung Ökologie und Landbau).
  • 10:30 Ansprache des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst (angefragt)
  • 10:50 Plenarvortrag Ernst Ulrich von Weizsäcker, Ehrenpräsident des Club of Rome, Gründungspräsident der Universität Kassel zum Thema Neue Aufklärung in Richtung Nachhaltigkeit.
  • 12:00 Biomittagessen in der Zentralmensa
  • Um 13:30 beginnt die Vorstellung der zahlreich eingereichten spannenden Beiträge im Rahmen der Vortrags- und Postersessions.
  • 17:50 Plenarvortrag Jan Plagge (Präsident Bioland, IFOAM EU) vsl. zu aktuellen Herausforderungen und Zukunftsperspektiven des Ökolandbaus aus Sicht der zertifizierten Unternehmen und Betriebe.
  • 18:30 Ansprache Staatsministerin Priska Hinz (Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, angefragt) vsl. zu politischen Entwicklungszielen des Ökolandbaus und daraus abgeleitete Maßnahmen, diese zu erreichen.
  • 19:00 Abendempfang mit regionalem Bio-Stehimbiss und Getränken
  • 21:00 Uhr Kurzfilm "Das Land und das Meer" mit Regisseurin Ines Reinisch

Donnerstag, 07.03.2019

  • ab 08:30 Beginn der Vortragssektionen
  • 10:45 Plenarvortrag Uwe Schneidewind (Präsident Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie) zum Thema "Die Große Transformation als Zukunftskunst des gesellschaftlichen Wandels"
  • 12:00 Uhr Biomittagessen in der Zentralmensa
  • 13:30 Workshop-Sessions (s.u.).
  • 17:00 Vortrag-Sessions
  • 18:45 Göttinger Theatergruppe "Stille Hunde" (www.stille-hunde.de)
  • 20:00 Konferenzdinner mit Livemusik der Band "Musik for the Kitchen" (www.musikforthekitchen.de)

Freitag, 08.03.2019

  • ab 08:30 Beginn der Vortragssektionen
  • 12:00 Plenarvortrag Andreas Krug (Bundesamt für Naturschutz, Leitung Integrativer Naturschutz und nachhaltige Nutzung, Gentechnik - angefragt) vsl. zu Leistungen und Entwicklungspotenzialen des Ökolandbaus im Hinblick auf Umwelt und Naturschutz
  • 12:45 Konferenzabschluss
  • 13:00 Ende der Tagung / Mittagessen
  • 14:00 Insgesamt werden drei interessante Nachexkursionen angeboten

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Workshops Runde 1 (13.30-15.00 Uhr)

Donnerstag 07.03.19, 13.30 – 15:00, Hörsaal 2 (H2, Ebene 0)

Birgit Wilhelm, Nikola Patzel

Der ökologische Landbau beansprucht, sich intensiv mit Erhaltung und Förderung natürlicher Bodenfruchtbarkeit auseinanderzusetzen, in einigen Verbandsrichtlinien ist das auch als Ziel definiert. Trotz diesem Engagement sind der Bodenverlust und die Bodendegradierung in Deutschland und weltweit unverändert hoch. Seit 2016 diskutiert eine Gruppe aus VertreterInnen aus Naturschutz und Landwirtschaft über „Erhalt und Förderung der Natur des Bodens“ und versucht so, ein gemeinsames Bodenbild der beiden vermeintlichen Antipoden Landwirtschaft und Naturschutz zu gestalten. Erste Ergebnisse und Thesen aus diesem Gesprächsprozess liegen vor. Im Rahmen der Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau sollen ausgewählte Thesen von den Beteiligten vor- und zur Diskussion gestellt werden. Die WiTa böte ein sehr gutes Umfeld, um sich mit den Chancen neuer Verbindungen und den notwendigen Schritten zur Umsetzung in die Praxis zu befassen.

Workshopdokumentation

Donnerstag, 07.03.2019: 13:30 - 15:00, Seminarraum 6 (S6, Ebene 1)

Odette Weedon, Jan-Henrik Schmidt, Maria Renate Finckh, Torsten Siegmeier, Carl Vollenweider, Hartmut Spiess, Verena Berlich, Lea Burwitz, Johannes Timaeus

Heterogeneous crop populations such as composite cross populations (CCPs) have recently been gaining attention, both in the scientific community and with practitioners, particularly for use within organic and low-input agricultural systems. Genetically diverse populations are capable of reacting to unpredictable environmental conditions and of adapting to specific environmental conditions such as future farming systems focussed on reducing external inputs and optimising ecosystem services. Despite the growing interest and legislative support, widespread adoption and acceptance of CCPs throughout the value chain has been slow. The aim of the workshop is to allow participants to explore and identify possible internal and external opportunities and threats facing the various actors throughout the value chain, which may either hamper or support widespread winter wheat CCP acceptance and application. Additionally, participants are requested to come up with possible actions needed to be able to solve the identified problems and suggest policy changes or implementation, contributing valuable information to help shape a strategic framework for a whole systems approach to promote the wider acceptance of CCPs throughout the value chain.

Donnerstag, 07.03.2019: 13:30 - 15:00, Seminarraum 3 (S3, Ebene 1)

Anja Renger, Werner Vogt-Kaute, Elias Schmelzer

Im Bereich 100% Bio-Fütterung von Monogastriern sind noch viele Fragen offen. In den letzten Jahren sind verstärkt Forschung und Praxis im Ökolandbau gemeinsam aktiv. Das Ziel ist es, praxistaugliche und betriebsangepasste Lösungskonzepte für eine 100% Bio-Fütterung zu entwickeln, umzusetzen und kontinuierlich zu verbessern. Der geplante Workshop bezieht Praktiker, Berater und Wissenschaftler aus verschiedenen Forschungsprojekten ein. So gibt er für die Tagungsteilnehmer*innen Einblicke in die derzeitigen Aktivitäten sowie in erste Ergebnisse und Fazits. Vor allem bietet er allen Akteuren einen Raum für den Austausch. Kernziel des Workshops ist daher das Co-Learning, sodass alle Akteure mit neuen Ideen, Anregungen und Netzwerken den Workshop verlassen, die ggf. auch über den Workshop hinaus weiterentwickelt werden.

Workshopdokumentation

Donnerstag, 07.03.2019: 13:30 - 15:00, Hörsaal 6 (H6, Ebene 2)

Ulrike Klöble

As livestock farming in general, organic livestock farming contributes to emissions of ammonia, odour and particulate matter. Especially for yards and free ventilated housings there is only little knowledge on the magnitude of emissions. This often complicates authorization processes for constructing new or altering existing housings. Main issues of the workshop are: requirements in authorization processes, measures to reduce emissions and emission measurement standards. Ongoing projects are presented and their relevance as well as knowledge gaps for organic farming are discussed.

Workshopdokumentation

Fotodokumentation

Donnerstag, 07.03.2019: 13:30 - 15:00, Seminarraum 1 (S1, Ebene 1)

Thomas van Elsen, Pauline Reichardt, Lena Hüttmann

Dieser Workshop fokussiert den Mehrwert der Sozialen Landwirtschaft. Soziale Landwirtschaft verbindet landwirtschaftliche Erzeugung mit sozialen und pädagogischen Zielen. Welche Perspektiven insbesondere für Biobetriebe gibt es, wo bestehen Forschungs- und Entwicklungsbedarfe? Basierend auf den Ergebnissen zweier Projekte werden die Teilnehmer im Rahmen eines Worldcafés wichtige Aspekte identifizieren. Landwirte der "operativen Gruppe" des EIP-Projekts "Soziale Landwirttschaft in Essen werden dabei als Gastgeber fungieren.

Donnerstag, 07.03.2019: 13:30 - 15:00, Seminarraum 2 (S2, Ebene 1)

Babett Jánszky, Henrike Rieken

Innovatives Denken verlangt innovative Ansätze – auch im Forschungsdesign. Multi-Stakeholder-Forschungskonsortien bergen einen großen Schatz an Perspektiven und Denkanstößen, die Innovation befeuern können. Aber wie bringe ich das Schwarmwissen zum Vorschein? Wie lässt sich die Gruppenkompetenz für eine gemeinsame Zielführung am besten nutzen und entfalten? Wie können Jungwissenschaftler darauf vorbereitet werden? Das wollen wir im Rahmen des Workshops gemeinsam diskutieren.

Workshopdokumentation

Fotodokumentation

Donnerstag, 07.03.2019: 13:30 - 15:00, Hörsaal 1 (H1, Ebene 0)

Thorsten Michaelis, Birge Wolf, Farina Hermann, Ulrich Klischat

Wissenstransfer ist für den Einsatz und die Anwendung von Forschungsergebnisssen in der Praxis des ökologischen Landbaus unerlässlich. Neue Impulse lassen sich ableiten, wenn Wissenstransfer zusammen mit Wirkungsanalysekonzepten für Innovationsprozesse und transdisziplinäre Forschung betrachtet wird. Die Elemente der (a) akteurabhängigen Problemzugänge und Übersetzungsleistungen, (b) Partizipation, (c) Rückwärtsplanung, und (d) die Rahmenbedingungen werden vorgestellt. Diese Elemente sollen von Experten für Wissenstransfer reflektiert werden.

Workshopdokumentation

Donnerstag, 07.03.2019: 13:30 - 15:00, Seminarraum 5 (S5, Ebene 1)

Charis Linda Braun, Evelyn Juister

Der Auf- und Ausbau von Wertschöpfungsketten für regionale Lebensmittel ist ein zentrales Thema der Öko-Branche. Zur Realisierung werden Stellen geschaffen, die sich speziell um den Auf- und Ausbau von Wertschöpfungsketten kümmern. Stellenbezeichnungen für Personen in diesem Arbeitsfeld sind z.B. Wertschöpfungskettenmanager*in, Regionalreferent*in oder Netzwerker*in. An diese Personen werden vermutlich Anforderungen gestellt, die ein besonderes Spektrum an fachlichen und persönlichen Kompetenzen erfordern, um die Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. Sie scheinen Multitalente der Organisation zu sein. Eine Fishbowl-Diskussion gibt Einblicke in die Arbeitspraxis dieser Personen.

Workshopdokumentation

Donnerstag, 07.03.2019: 13:30 - 15:00, Hörsaal 4 (H4, Ebene 1)

Carolin Grieshop. Bettina Stiffel

Der ökologische Landbau wächst (BÖLW 2018) und damit auch der Bedarf nach beruflicher Bildung im ökologischen Landbau. In Deutschland gibt es viele spezialisierte Berufs- und Fachschulen, jedoch erreichen diese nicht die jungen Menschen, welche in ihrer Ausbildung noch nicht wissen, wie ihr Betrieb zukünftig ausgerichtet sein wird. Damit steigt der Bedarf nach flächendeckenden Angeboten, um den ökologischen Landbau zu vermitteln. Mit dem Wachstum des Ökolandbaus steigt auch die Zahl der Ausbildungsbetriebe. Z.B. zählt das schleswig-holsteinische Kultusministerium zwei bis zehn Prozent angehende Öko-Landwirte in jeder Ausbildungsklasse (NDR 2018). Mit den Teilnehmern des Workshops sollen folgende Fragen diskutiert werden:
• Wie kann die Entscheidungsfähigkeit der Auszubildenden für bzw. gegeneine ökologische oder konventionelle Wirtschaftsweise gestärkt werden?
• Welche innovativen Ansätze braucht es, um das Thema Ökolandbau an die Berufs- und Fachschulen sowie an Hochschulen und Universitäten zu tragen?
• Wie können Berufs-, Fach- und Hochschullehrer für das Thema Ökolandbau begeistert werden?
• Wie werden die zukünftigen Berufs-, Fach- und Hochschullehrer an den Universitäten im ökologischen Landbau ausgebildet? Bzw. welche Aus-, Fort- und Weiterbildungen brauchen sie?
• Welche Rolle spielen wissenschaftliche Einrichtungen dabei?
• Wie können Auszubildende, Fachschüler und Studierende der Agrarwirtschaft bzw. der Agrar- und Gartenbauwissenschaften für das
Thema Ökolandbau begeistert werden?
• Was / Wie können die Teilnehmer/innen des Workshops dazu beitragen, ökologischen Landbau in der beruflichen Bildung zu fördern?

Donnerstag, 07.03.2019: 13:30 - 15:00, Seminarraum 4 (S4, Ebene 1)

Sebastian Kretschmer

Basierend auf dem "City Region Food System" Model der Vereinten Nationen und RUAF Foundation untersucht unsere Forschungsgruppe potentielle Korrelationen zwischen der Beschaffenheit von Lebensmittelsystemen und der Annäherung an die SDGs zu identifizieren. Unintentionale Konsequenzen und Negativ-Auswirkungen unseres globalen Agri-Food Systems sind auf diverse treibende Kräfte, Elemente und Aktivitäten der Lebensmittel- und Ernährungswirtschaft zurückzuführen. Diese emergenten Eigenschaften des Systems ergeben sich aus den Interaktionen der "Drivers" und den daraus resultierenden "Feedback Loops" welche insgesamt das Food System Verhalten reflektieren. Der Workshop hat das Ziel den abstrakten Begriff des Food System durch eine Analyse seiner Bestandteile besser verstehen zu lernen und infolge den Mehrwert des "Ganzen", aufgrund der Interaktionen und Synergien zwischen den einzelnen Elementen zu erkennen. Dazu stellen wir einen Modellierungsansatz vor der die Hypothese vertritt, dass ökologisch regionale Lebensmittelsysteme Transformationsmuster hinsichtlich SDG Kompatibilität aufweisen.


Workshops Runde 2 (15.30-17.00 Uhr)

Donnerstag, 07.03.2019: 15:30 - 17:00, Hörsaal 2 (H2, Ebene 0)

Stephan Junge, Ulf Jäckel, Johannes Storch, Sascha Kirchner, Helmut Saucke, Maria Finckh

Spezialisierung, Intensivierung und Ökonomisierung erschweren Bodenstrukturverbesserung und den Pflanzenschutz im ökologischen Landbau. Um die nachhaltigen Ziele des Ökolandbaus zu erreichen muss parallel eine ökologische Intensivierung stattfinden. Durch Zwischenfrüchte, reduzierter Bodenbearbeitung und Mulch aus Gründüngern soll der Bodenzustand während des Anbaus verbessert, Erosion vermieden und der Pflanzenschutzaufwand verringert werden, für einen resilienten Anbau. In dem Workshop werden Akteure aus Praxis, Beratung und Wissenschaft ihre Erkenntnisse zum bodenschonenden Anbau zusammenfassen. In Arbeitsgruppen werden Fragen der Umsetzung, Herausforderungen und einer Vernetzung erörtert. Die abschließende Diskussion bietet Raum um offene Fragen und Wiedersprüche zu debattieren.

Workshopdokumentation

Donnerstag, 07.03.2019: 13:30 - 15:00, Seminarraum 6 (S6, Ebene 1)

Heinz Gengenbach, Thorsten Haase

Heterogeneous crop populations such as composite cross populations (CCPs) have recently been gaining attention, both in the scientific community and with practitioners, particularly for use within organic and low-input agricultural systems. Genetically diverse populations are capable of reacting to unpredictable environmental conditions and of adapting to specific environmental conditions such as future farming systems focussed on reducing external inputs and optimising ecosystem services. Despite the growing interest and legislative support, widespread adoption and acceptance of CCPs throughout the value chain has been slow. The aim of the workshop is to allow participants to explore and identify possible internal and external opportunities and threats facing the various actors throughout the value chain, which may either hamper or support widespread winter wheat CCP acceptance and application. Additionally, participants are requested to come up with possible actions needed to be able to solve the identified problems and suggest policy changes or implementation, contributing valuable information to help shape a strategic framework for a whole systems approach to promote the wider acceptance of CCPs throughout the value chain.

Workshopdokumentation

Donnerstag, 07.03.2019: 15:30 - 17:00, Hörsaal 5 (H5, Ebene 1)

Ulrike Klöble, Caroline Grieshop, Christina Gaio

In der ökologischen Legehennenhaltung sind sowohl stationäre als auch mobile Haltungssysteme beliebt. Für Neueinsteiger in diesem Bereich bietet KTBL in seiner Online-Anwendung "Wirtschaftlichkeitsrechner Tier" Planungsdaten zu den Kosten pro Ei für verschiedene Systeme an. Leider sind nicht alle Daten dort aktuell oder es fehlen sogar einige neue Stallsysteme komplett in dieser Datenbank. Ziel dieses Workshops ist es, den Informationsbedarf von Neueinsteigern in der Legehennenhaltung zu ermitteln und einen Überblick über das Thema auf einen Blick zu geben und die Bedeutung der wirtschaftlichen Perspektiven zu diesem Thema hervorzuheben. Darauf aufbauend können Datenlücken identifiziert und der konkrete Forschungsbedarf diskutiert und formuliert werden.

Workshopdokumentation

Präsentation

Donnerstag, 07.03.2019: 15:30 - 17:00, Hörsaal 1 (H1, Ebene 0)

Kornel Cimer, Solveig March, Jan Brinkmann, Sarina Fetscher, Daniel Gieseke, Lars Schrader, Antje Schubbert, Ute Schultheiß, Rita Zapf, Ute Knierim

Gemäß Tierschutzgesetz müssen Nutztierhalter*innen seit 2014 im Rahmen einer betrieblichen Eigenkontrolle überprüfen, ob sie ihre Herden tiergerecht halten. Eine Möglichkeit dieser Pflicht beizukommen ist die Verwendung der KTBL-Tierschutzindikatoren für Rinder, Geflügel und Schweine. In dem Forschungsvorhaben „EiKoTiGer – Eigenkontrolle Tiergerechtheit“ („Praxistauglichkeit von Tierschutzindikatoren bei der betrieblichen Eigenkontrolle, Erarbeitung eines Orientierungsrahmens sowie technische Umsetzung in digitalen Anwendungen“) wird derzeit bundesweit auf insgesamt 120 Praxisbetrieben (Rind, Schwein und Geflügel) untersucht, ob die ausgewählten und in den KTBL-Leitfäden vorgeschlagenen Tierschutzindikatoren für die betrieblichen Eigenkontrollen praktikabel und sinnvoll einsetzbar sind. Das Ziel des Workshops ist es, mit Vertreter*innen aus Beratung, Praxis und Wissenschaft in einen Dialog zu treten, um gemeinsam den Nutzen und die Verwendbarkeit der Ergebnisse/Erkenntnisse aus dem „EiKoTiGer“-Projekt für die Ökologische Landwirtschaft zu diskutieren. In einem Impulsvortrag werden die Hintergründe, wie z.B. die Entstehungsgeschichte der KTBL-Tierschutzindikatoren-Leitfäden erläutert. Außerdem wird ein kurzer Einblick gegeben, wie tierbezogene Indikatoren bereits von den Anbauverbänden für die Tierwohl-Kontrolle in der Ökologischen Landwirtschaft eingesetzt werden. Anschließend werden mit den Workshopteilnehmer*innen in kleinen Gruppen drei Themenbereiche betrachtet und diskutiert (Auswahlprozedere der Indikatoren, praktische Anwendung der Indikatoren, Schulungskonzepte). Am Ende der Diskussionsrunden werden die Ergebnisse für alle Teilnehmer*innen zusammengefasst.

Workshopdokumentation

Fotodokumentation

Donnerstag, 07.03.2019: 15:30 - 17:00, Seminarraum 1 (S1, Ebene 1)

Sören Köpke, Christian Schleyer, Nora Schütze, Andreas Thiel

In Deutschland kommt es zu Zielkonflikten zwischen Wildtiermanagement und Landwirtschaft, die sich an den Beispielen Wolf und Schwarzwild festmachen lassen. Die Rückkehr des Wolfes in die deutsche Landschaft wird aus Gesichtspunkten des Naturschutzes begrüßt, führt aber bei Weidehaltern zu erheblichen Verunsicherungen. Aus Gründen des Artenschutzes genießt der Wolf einen hohen Schutzstatus. Das Wildschwein hingegen wird intensiv bejagt, es wird dennoch deutlich, dass das Management dieser Art erhebliche Schwierigkeiten mit sich bringt. Die große Wildschweinpopulation führt zu Schäden an Feldpflanzen und nährt die Gefahr der Verbreitung von Seuchen. In dem Workshop soll zunächst mit der Methode Rollenspiel die Problematik aufgezeigt und verschiedene Perspektiven verdeutlicht werden. In einem Expertengespräch wird im nächsten Schritt die Thematik vertieft.

Donnerstag, 07.03.2019: 15:30 - 17:00, Seminarraum 6 (S6, Ebene 1)

Ann-Kathrin Spiegel

Dreh- und Angelpunkt des Workshops ist das im Februar 2019 startende BÖLN-Netzwerkprojekt NutriNet („Kompetenz- und Praxisforschungsnetzwerk zur Weiterentwicklung des Nährstoffmanagements im ökologischen Landbau“). Im Praxis-Forschungsnetzwerk NutriNet werden Strategien des Nährstoffmanagements im ökologischen Acker- und Gemüsebau auf betrieblicher, überbetrieblicher und regionaler Ebene weiterentwickelt, optimiert und erprobt. Dazu werden Strategien ausgewählt und auf insgesamt 60 Betrieben im Bundesgebiet über 4 Jahre in Praxisforschungsansätzen erprobt. Ideen und Ansätze für potenzielle Strategien sind bereits bekannt, zum Beispiel aus der Praxis selbst oder durch Vorhaben die das vom BÖLN geförderte Teilprojekt „Nährstoffmanagement im ökologischen Landbau“. Ausgewählte Ansätze werden im Workshop kurz vorgestellt. Ziel ist es, gemeinsam mit den Workshopteilnehmern diese Ansätze im Hinblick auf ihre Eignung zur Praxiserprobung zu diskutieren, anzupassen und zu erweitern. Außerdem soll eine Priorisierung erfolgen.

Workshopdokumentation

Donnerstag, 07.03.2019: 15:30 - 17:00, Seminarraum 2 (S2, Ebene 1)

Melanie Kröger, Bettina König

Der Workshop lädt ein über die Rollen zu reflektieren, die Beteiligte in transdisziplinären oder Wissenschaft-Praxis-Forschungsvorhaben durch verschiedene Ausmerksamkeitsdesiderata erfahren haben und potentielle Strategien für Dilemmasituationen zu diskutieren.

Donnerstag, 07.03.2019: 15:30 - 17:00, Hörsaal 4 (H4, Ebene 1)

Eckart Kramer, Oliver Marz, Christin Röpert, Ron Reckin, Frank Lienig, Julia Vogel, Isabell Kuhpfahl, Kim Dolle, Reinhard Manger

Attendents will learn how to prepare successfully for a software introduction to be able to have a digital representation of their products and processes.

Donnerstag, 07.03.2019, 15:30-17:00 Uhr, Seminarraum 3 (S3, Ebene 1)

Niels Kohlschütter, Frieder Hofmann, Johanna Bär

Der Dialog-Workshop ‚enkeltaugliche Landwirtschaft‘ knüpft an die Erkenntnisse des eingereichten Vortrags „Biomonitoring der weiträumigen Verdriftung von Pestiziden mittels Baumrinde, Vegetation und Passivsammler“ an. In dem Beitrag wird gezeigt, wie die weiträumige Drift von Pestiziden die Koexistenz des Bioanbaus gefährdet. Während der Vortrag aktuelle Probleme des Pestizideinsatzes aufzeigt, soll ergänzend mit dem Workshop an möglichen Lösungswegen gearbeitet werden. Die Wege aus einem komplexen Agrarsystem hin zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft, in der alternative Anbauweisen parallel existieren, oder sich entwickeln und ausbreiten können, sind mitunter schwierig und langwierig. Das ‚Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft‘ - bestehend aus ca. 30 Bio-Unternehmen (www.enkeltauglich.bio) - und hat sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe von bundesweiten Dialogen, eine „Roadmap“ hin zu einer zukunftsfähigen Landwirtschaft zu entwickeln. Der Dialog Workshop auf der WiTa 2019 ist eine Plattform für den Austausch von Experten, deren Ergebnisse anschließend in die „Roadmap“ mit einfließen.

Workshopdokumentation

Donnerstag, 07.03.2019, 15:30-17:00 Uhr, Seminarraum 4 (S4, Ebene 1)

Christian Herzig, Matthias Middendorf

Sowohl in der Branche der ökologischen Lebensmittelverarbeitung als auch auf Ebene der Primärproduktion im Ökolandbau ist das Thema „Nachfolge und Betriebsübergabe“ derzeit allgegenwärtig. Damit steht eine Ära werteorientierter Betriebsführung bei Öko-Verarbeitern und Bio-Landwirten gleichermaßen im Umbruch. Ohne die Bio-Pioniere aus der Verarbeitungsbranche gäbe es dabei den Ökolandbau in Deutschland, wie er heute ist, so nicht. Bio-Pionierunternehmen gelten über ihre regionalen und teils internationalen Anbaupartnerschaften und -projekte mit Bio-Landwirten als die frühen Treiber und Förderer für die Entwicklung des Ökolandbaus. Durch z.B. langfristige Partnerschaften, Abnahmegarantien, Umstellungsprogramme und Verbandsarbeit wurde und wird versucht gewissermaßen strukturpolitisch auf den Ökolandbau einzuwirken und Anbaupartnerschaften auf- und auszubauen bzw. zu verstetigen.
Im Kontext von laufenden und bevorstehenden Betriebsnachfolgen bei Landwirten und den Abnehmern ihrer Erzeugnisse sind für die Zukunft innovative Ansätze für die Sicherung und den Ausbau dieser Partnerschaften gefragt, auch um die Werte der Bio-Branche erhalten und weiterentwickeln zu können. Durch Erkenntnisse aus der Studie „Nachfolge und Betriebsübergabe im Öko-Sektor – was können wir für eine werteorientierte Betriebsführung und das nachhaltige Unternehmertum lernen?“ (Herzig/Middendorf) wird anhand von Beispielen über die Perspektiven und Herausforderungen für die Zusammenarbeit zwischen der Bio-Verarbeitungsbranche und dem Ökolandbau diskutiert. Fragen, die der Workshop darüber hinaus zu beantworten versucht, sind: Welche direkten und indirekten Beiträge können mit Hilfe von Partnerschaften und Kooperationen zur Erreichung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) geleistet werden, in der die Bundesregierung die in der Agenda 2030 verabschiedeten globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (Sustainable Development Goals (SDGs)) aufgenommen hat? Wie können diese Partnerschaften als Teil einer werteorientierten Betriebsführung zukünftig gesichert werden?


Preise

Exkursion normal

StandardFrühbucher
Normalzahler20€20€
Student15€15€

Exkursion vergünstigt

StandardFrühbucher
Normalzahler10€10€
Student10€10€

Konferenzdinner

StandardFrühbucher
Normalzahler38€38€
Student28€28€

Konferenzbeitrag gesamt

StandardFrühbucher
Normalzahler130€100€
Student50€40€

Konferenzbeitrag Tagesticket

StandardFrühbucher
Normalzahler50€40€
Student20€20€

Tagungsband

StandardFrühbucher
Normalzahler25€25€
Student25€25€

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Übersicht über die Exkursionen rund um die Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau 2019

Vorexkursionen

START: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, 12:00 Uhr
ENDE: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, ca. 18:00 Uhr
Optional (nach Voranmeldung): Restaurant Weissenstein

Der Öko-Demonstrationsbetrieb Eiwels ist ein nordhessischer Familienbetrieb mit Ackerbau, Grünland, artgerechter Tierhaltung sowie eigenständiger Verarbeitung und Vermarktung. Zum Betrieb von Stefan Itter gehören eine Herde Fleischrinder mit ganzjähriger Weidehaltung. Außerdem ca. 200 Legehennen, ca. 60 Schweine verschiedener Rassen, sowie eine Gruppe Bunte Bentheimer Schweine in Freilandhaltung. Die Rinder und Schweine werden von Biometzger Martin Theisinger verarbeitet, der seine Philosophie im Rahmen der Exkursion vorstellen wird. Die Schweine werden nach alter nordhessischer Tradition zu „Ahler Wurscht“ verarbeitet, die auch verkostet werden wird. Das Brotgetreide wird regional vermahlen und verarbeitet, neben Roggen, Weizen und Dinkel auch Einkorn und Emmer.

Leindotter und Öllein werden in der Chattengauer Ölmühle, der zweiten Station der Exkursion, kaltgepresst und nicht filtriert. Dort können die Teilnehmer an einer Ölverkostung teilnehmen. Stefan Itter beliefert auch das Biorestaurant Weissenstein in Kassel, wo das Fleisch des Betriebes auf den Teller kommt.

Als letzte Station der Exkursion gibt es einen Abstecher zum Weltkulturerbe Bergpark Wilhelmshöhe.
Optional gibt es als weiteres Schmankerl am Abend die Möglichkeit, im Weissenstein unter dem Motto „The farmer is present" die erzeugten Produkte zu genießen.

Ergänzende Hinweise

Eine kleines, leckeres Öko-Lunchpaket wird gestellt. Bei Interesse kann an einer optionalen Verkostung im Bio Restaurant Weissenstein teilgenommen werden. Dies ist jedoch nicht Teil der Anmeldegebühr.

START: Dottenfelder Hof, Bad Vilbel, 12:00 Uhr
ENDE: Dottenfelder Hof, Bad Vilbel, ca. 17:00 Uh

Auf dieser Exkursion lernen Sie den Dottenfelderhof kennen, einen seit 1946 biologisch-wirtschaftenden Betrieb im Norden Frankfurts, der weit über die Grenzen Hessen hinaus bekannt ist. Der thematische Schwerpunkt der Exkursion liegt auf der Arbeit, die hier in Sachen Züchtung für den Ökologischen Landbau seit über 40 Jahren geleistet wird. Unter dem Dach der Landbauschule Dottenfelderhof e.V. werden Sorten (Gemüse und Getreide) gezüchtet, die in ihren Eigenschaften auf die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise hin verbessert sind. Die Züchter arbeiten an diesem Ziel mit dem landwirtschaftlichen Betrieb zusammen, der die Flächen für die Zuchtgärten zur Verfügung stellt, bei der Vermehrung der Sorten hilft und die gezüchteten Sorten im eigenen Anbau verwendet. Neben einer Vorstellung des vielfältigen Gesamtbetriebes erhalten Sie Einblick in die Forschung & Züchtung Dottenfelderhof sowie die aktuell laufenden EIP-Projekte Standortangepasste Getreide-Populationen sowie Qualitätssicherung im Ökoweizenanbau. Abgerundet wird die Exkursion durch einen Rundgang über den Betrieb und die Vorstellung der Infrastruktur für die Züchtungsaktivitäten.

Ergänzende Hinweise

Anreise und Rückreise nach Kassel mit der Bahn über Bad Vilbel Bahnhof mit Bus Linie 62, Haltestelle Bad Vilbel Dottenfelderhof. Die Reisekosten sind nicht inklusive.
Eine kleines, leckeres Öko-Lunchpaket wird gestellt.

START: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, 13:00 Uhr
ENDE: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, ca. 18:00 Uhr

Der nordhessische Betrieb Sandrock wird seit 1975 nach den Richtlinien des Bioland-Verbandes bewirtschaftet. Nackthafer und Roggen werden an eine Mühle und im Hofladen verkauft, Weizen, Sommergerste sowie die ebenfalls eigens angebauten Sojabohnen an die Legehennen verfüttert. Das Futter der Legehennen besteht zu 100% aus Bio-Komponenten. Die Junghennen kommen von einem Betrieb in der Region. Die Brüder der Hennen werden auf Partnerbetrieben gemästet und bei Bio-Frischgeflügel Roth geschlachtet. Das Unternehmen ist einer von zwei nordhessischen Bio-Geflügelschlachtbetrieben der Bruderhahninitiative Deutschland. Im Rahmen der Exkursion lernen sie das EIP-Projekt BRUDERHAHN kennen. Das Projekt entwickelt Innovationen zur Mast von Hähnen aus Hybridlegelinien auf ökologisch wirtschaftenden Betrieben.

Die Firma Stallbau Weiland stellt eine weitere Station der Exkursion dar und gehört zu den Pionieren der mobilen Legehennenhaltung. Firmengründerin Iris Weiland präsentiert die Produktion des sogenannten Hühnermobils sowie Entwicklung und Philosophie ihres Unternehmens und stellt die zukünftigen Chancen und Herausforderungen der mobilen Legehennenhaltung zur Diskussion.

Ergänzende Hinweise

Eine kleines, leckeres Öko-Lunchpaket wird gestellt.

START: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, 10:45 Uhr
ENDE: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, ca. 18:00 Uhr


Auf dieser Exkursion erfahren Sie aus den verschiedensten Perspektiven, wie Landwirte*innen sich selbst und einen landwirtschaftlichen Betrieb für die Zukunft rüsten: durch Integration eines unkonventionellen Betriebszweiges, die Übernahme einer über 30 Jahre bestehenden Betriebsgemeinschaft oder gar das Wagnis einer Neugründung. Der Inselhof ist ein landwirtschaftlicher Familienbetrieb, der seit der Gründung 1994 ökologisch bewirtschaftet wird. Der Betrieb hält Mutterkühe der Rasse Salers („die Schöne im mahagonibraunen Kleid“) und Mutterschafe der Rasse Coburger Fuchsschaf, deren Wolle („das goldene Vlies“) in einer Genossenschaft zu Textilien verarbeitet wird. Außerdem werden Tomaten und Obst angebaut sowie Ackerbau im kleinen Maßstab betrieben. Seit 2013 verarbeitet der Betrieb das eigene Obst sowie einige Gemüsesorten in der Mühlenbrennerei zu edlen Bränden, Geisten und Likören. Eine Verkostung steht auf dem Programm.

Der seit 1985 ökologisch wirtschaftende Aberdeen-Angus-Zuchtbetrieb Gut Fahrenbach erzeugt auf dem Acker außer Kleegras und Futtergetreide auch Speisegetreide, das zu Vollkornbackwaren verarbeitet wird. Der Betrieb verfügt über eigene Verarbeitungs- und Kühlräume für die Fleischvermarktung. Einer der Gründer des Betriebes stellt sein EIP-Projekt Stärkung der handwerklichen Fleischverarbeitung durch Innovationen in den Schlachtverfahren für Rinder und kleine Wiederkäuer (Operationelle Gruppe „EXTRAWURST“) vor. Einer der beiden Hofnachfolger, studierter Landwirt und Metzger in Personalunion, spricht über den Prozess der Hofübernahme und die Pläne für die Zukunft.

Den Abschluss der Exkursion bildet Gut Mönchhof, ein von zwei befreundeten Familien auf einem geschichtsträchtigen Anwesen neu gegründeter Betrieb, der sich neben der Rinderhaltung vor allem der Öko-Saatgutvermehrung und der Öko-Dinkelzüchtung verschrieben hat.

Ergänzende Hinweise

Eine kleines, leckeres Öko-Lunchpaket wird gestellt.

START: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, 10:30 Uhr
ENDE: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, ca. 17:30 Uhr

Der Anteil der viehlosen, teilweise auch größeren landwirtschaftlichen Betriebe, die sich entscheiden umzustellen, nimmt in den vergangenen Jahren deutlich zu. Die Herausforderungen, die damit einhergehen, sind hinlänglich bekannt, jedoch die Frage nach der langfristigen Tragfähigkeit solcher Anbausysteme noch immer nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht. Zudem existieren wenige Beispiele aus der Praxis, die zeigen, wie ein solches System ökologisch und gleichzeitig wirtschaftlich funktionieren kann. Der Kastanienhof der Familie Hüppe ist ein noch recht junger Biobetrieb, der auf 120 ha Öko-Ackerbau ohne nennenswerte Mengen eigenen Wirtschaftsdüngers praktiziert. Die Druschfrüchte, die nicht in der Legehennen- und Masthähnchenfütterung verwertet werden, gehen zum Teil an andere Biobetriebe in der Region, die im Gegenzug Stallmist liefern. Um den selbst erzeugten Anteil im Futter noch weiter zu steigern, werden neuerdings Sojabohnen angebaut. Der Betrieb nimmt zudem an einem Forschungsprojekt der Universität Kassel teil, das die Nutzung von Klee- und Luzerneflächen als Eiweißfutter für Legehennen unter Praxisbedingungen untersucht. Eine Vielzahl von eigens geschaffenen Vermarktungswegen soll das wirtschaftliche Auskommen sichern.

Der bereits in zwei Dokumentarfilmen („Land am Rand“, „Schlaue Bauern“) porträtierte Leiter des Biohofes Rudert wirtschaftet seit über 20 Jahren ökologisch, aber annähernd viehlos, setzt voll auf Marktfrüchte, den Einsatz von Grüngutkompost und verzichtet gänzlich auf Klee- oder Luzernegras. Den Abschluss der Exkursion stellt ein Besuch auf der regionalen Biokompostierungsanlage Fuldatal dar.

Ergänzende Hinweise

Eine kleines, leckeres Öko-Lunchpaket wird gestellt.

START: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, 11:00 Uhr
ENDE: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, ca. 17:45 Uhr

Biolandhof Engemann ist ein von zwei Brüdern aufgebautes Unternehmen, das mit diversen GbRs auf verschiedenen Spielfeldern von der Urproduktion über den Handel und die Direktvermarktung bis hin zu regionalen Wertschöpfungskonzepten aktiv ist. Auf dem Betrieb werden seit 1988 Obst, Gemüse und Getreide angebaut. Von Himbeeren bis zur Spezialkultur Chicorée erzeugen sie ein reichhaltiges Sortiment. In einer weiteren GbR werden Champignons, in einer kooperierenden Gärtnerei Schnittlauch, Kräuter, Tomaten, Gurken und Feldsalat erzeugt und Jungpflanzen angezogen. Im jüngsten Unternehmenszweig erzeugt ein Demeter-zertifizierter Obstbaubetrieb Sauerkirschen, Zwetschgen und schwarze Johannisbeeren, die als Industrieobst maschinell geerntet und verkauft werden. Neben diesen Unternehmungen gibt es noch weitere GbRs in Thüringen und der Slowakei, die Öko-Ackerbau mit Getreide, Leguminosen und Ölfrüchten betreiben. Des Weiteren kooperieren die Engemanns mit Getreide- und Ölmühlen, Bäckereien, einem Speisesoja-Verarbeiter und einem Mischfutterhersteller.

Der Betrieb von Josef und Heike Jacobi am Rande der Warburger Börde wurde bereits 1980 umgestellt. Auf 85 ha Ackerfläche werden über 30 verschiedene Sorten Getreide und Leguminosen zur Saatguterzeugung angebaut. Der Betrieb hat eine hofeigene Anlage zur Saatgutaufbereitung und -verpackung. Die im Tretmist- und Offenstall gehaltenen 50 Milchühe liefern über einen Melkroboter die Milch für die Verarbeitung in der 2015 runderneuerten Käserei. Der Rest der Milch geht an die Upländer Bauernmolkerei, die Josef Jacobi mit aufgebaut hat. Im Sommer wird die Hofkäserei zusätzlich mit Schafmilch von einem Biobetrieb aus der Region beliefert. Neben dem Milchvieh halten die Jacobis auch Schweine und Laufenten. Im Rahmen der Exkursion können Produkte der Käserei verkostet werden.

Ergänzende Hinweise

Ein kleines, leckeres Öko-Lunchpaket wird gestellt.

START: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, 11:00; Marburg (Lahn) Bahnhof, ca: 12:30 Uhr
ENDE: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe , ca. 18:30 Uhr


„Die Fleckenbühler“ sind Mitglied im bundesweiten Netzwerk der Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau und hessischer Pilotbetrieb für Biodiversität. Die Lebensgemeinschaft bewirtschaftet das ehemalige Stadtgut bei Marburg seit 1984 biologisch-dynamisch. Der überaus vielseitige Betrieb umfasst Milchvieh, Rinder- und Ziegenhaltung auf 80 ha Grünland, 170 ha Ackerbau, Obstbau, Käserei, Hofläden, Café und Bio-Catering. Hier leben und arbeiten Menschen, die in Selbsthilfe den Umgang mit Suchtproblemen lernen. Im Fokus der Exkursion stehen die landschaftspflegerischen Aktivitäten, auf die besonderen Wert gelegt wird. Ein Rundgang über die Betriebsflächen veranschaulicht Maßnahmen zur Förderung der Vielfalt wildlebender Arten in der Agrarlandschaft. Unsere Diskussion greift Potentiale, Entwicklungsbedarf und notwendige Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Naturschutz im Ökolandbau auf.

Zweites Exkursionsziel ist ein Weideprojekt in der Lahnaue. Im Rahmen von Hochwasserschutzmaßnahmen wurden historische Furkationsrinnen neu angelegt. Entwicklungsziel ist die Offenhaltung und Förderung der eigendynamischen Entwicklung der Gewässer. Herr Ruf vom Fjordgestüt Fjellhorn in Friedensdorf ermöglicht mit einer Mischbeweidung aus Fjordpferden und Tiroler Grauvieh die Entwicklung dieses wertvollen Auen-Lebensraumes. Kernthema der Flächenbesichtigung sind die besonderen Herausforderungen einer extensiven Grünlandbewirtschaftung, wie sie beispielsweise durch die Ausbreitung von Jakobskreuzkraut entstehen.

Ergänzende Hinweise

Wir werden mit einem Bus um 11:00 von Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe nach Marburg (Lahn) Bahnhof fahren und dort gegen 12:30 ankommen (je nach Verkehrslage). Sie können auch in Marburg zusteigen, an der Exkursion teilnehmen und danach mit dem Bus nach Kassel fahren.

Ein leckeres Öko-Mittagessen auf dem Betrieb „Die Fleckenbühler“ ist Teil des Exkursionsbeitrages.

START: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, 13:00 Uhr
ENDE: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, ca. 18:00 Uhr


Soziale Landwirtschaft verbindet landwirtschaftliche Erzeugung mit sozialer und pädagogischer Arbeit und umfasst verschiedene Zielgruppen von Menschen mit Unterstützungsbedarf. Während in Deutschland bisher Betriebe großer Einrichtungen etwa von Behindertenwerkstätten (WfbM) und auf Soziales spezialisierte Höfe vorherrschen, lässt das im Dezember 2016 verabschiedete Bundesteilhabegesetz (BTHG) eine Öffnung für sog. "andere Anbieter" und damit auch normale Erzeugerbetriebe erwarten. Biobetriebe sind aufgrund der vielfältigeren Betriebsstruktur und geringeren Gefahrenquellen hier prädestiniert.

Auf der Exkursion wird exemplarisch ein Beispiel eines sozialen Landwirtschaftsbetriebes besucht und der erwartete Transformationsprozess thematisiert. Die Exkursion führt zum Hofgut Richerode, das heute als einer von mehreren Bioland-Betrieben in Trägerschaft der Hessischen Diakonie Hephata betrieben wird. Ursprünglich diente der Anbau der Selbstversorgung der Einrichtung; als diese unrentabel wurde, wurde die Landwirtschaft aufgegeben und die Hofgebäude wurden zur Industriemontage genutzt. Die Neugründung der Sozialen Landwirtschaft erfolgte mit dem Ziel, sinnvolle und abwechslungsreiche Arbeitsmöglichkeiten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu schaffen – der Umgang mit Tieren, Pflanzen und dem Boden wirkt stabilisierend und therapeutisch. Der vielseitige Gemischtbetrieb mit Schweine-, Mutterkuh- und Hühnerhaltung erzeugt Getreide und Kartoffeln und betreibt eine Möhren- und Kartoffelschälanlage für die Belieferung von Großküchen (u.a. der Mensa der Universität Kassel). Der engagierte Betriebsleiter Frank Radu versucht, Menschen mit Behinderung nach ihren Fähigkeiten einzusetzen. Aufgrund der deutschen Auslegung der UN-Behindertenrechtskonvention wohnen heute viele der Beschäftigten nicht mehr auf dem Hof, sondern außerhalb. Weiter ist die Vermittlung von Beschäftigten auf Erzeugerbetriebe (als Außenarbeitsplatz mit dem Fernziel einer regulären Anstellung) erklärtes Ziel.

Besucht wird auf der Exkursion ein konventionell wirtschaftender Hof im Nachbarort, der einen Arbeitsplatz bereitgestellt hat.

Die Exkursion wird organisiert im Kontext des laufenden hessischen EIP-Projekts „Mehrwerte Sozialer Landwirtschaft“, in dem untersucht wird, ob und welche Mehrwerte sich für die landwirtschaftliche Erzeugung in der Sozialen Landwirtschaft ergeben. Während der Exkursion wird weiterhin thematisiert, welche weiteren Mehrwerte sich für die Menschen, den ländlichen Raum und die Natur ergeben. Welche Entwicklungspotenziale hat Soziale Landwirtschaft in Deutschland, welche Bedarfe etwa in der Beratung von Betrieben bestehen?

Ergänzender Hinweis

Eine Kaffee- und Kuchenpause auf dem Betrieb ist vorgesehen.

START: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, 13:00 Uhr
ENDE: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, ca. 17:00 Uhr

Die Hessische Staatsdomäne Frankenhausen (320 ha), gelegen vor den Toren der Stadt Kassel, ist der Lehr- & Versuchsbetrieb der Universität Kassel. Lehre- & Forschung sind quasi als Betrieb im Betrieb im Wirtschaftsbetrieb eingebettet, der seit 20 Jahren ökologisch bewirtschaftet wird. Prof. Dr. Jürgen Heß und weitere stellen die Domäne Frankenhausen als Wirtschaftsbetrieb inklusive des Organisationskonzepts mit all seinen Facetten vor. Überblicksmäßig werden auch Einblicke gegeben in zahlreiche laufende und zwischenzeitlich abgeschlossene Forschungsvorhaben sowie in die Einbindung von Frankenhausen in die Lehre des Fachbereiches Ökologische Agrarwissenschaften.

Ergänzende Hinweise

Ein kleines, leckeres Öko-Lunchpaket wird gestellt.

START: Eichenberg, Bahnhof, 13:00
ENDE: Eichenberg, Bahnhof, ca. 16:00

Um die richtige Entscheidung in Bezug auf Pflanzenernährung und Bodenverbessernde Maßnahmen zu treffen bedarf es einer fundierten Bewertung der Situation. Aussagen zum Bodenzustand fallen ohne Erfahrung oder geeignete Hilfsmittel schwer weshalb dieser oft als Black Box wahrgenommen wird. Die Ansprache des Zustandes des Bodens mittels Spaten und Sonde sowie einer optisch-haptischen und olfaktorischen Begutachtung können helfen, den Zustand abzuschätzen und zu bestimmen. Komplementär kann durch die Bewertung von ober- und unterirdischen Pflanzenteile die Analyse präzisiert werden.

Während einer Feldbegehung auf den Versuchsflächen der Universität Kassel / Witzenhausen in Neu-Eichenberg werden verschiedene Bearbeitungsvarianten und Kulturen praktisch bewertet. Es werden Spatenproben und weitere Beurteilungsmethoden durchgeführt und eingeübt. Durch die Exkursion sollen den Teilnehmern einfache Werkzeuge für eine Beurteilung des Zustandes an die Hand gegeben werden und Handlungsempfehlungen aus Perspektive der bodenaufbauenden Beratung erarbeitet werden. Ergänzend wird eine wissenschaftliche Erfassung des Bodens durch die Spatendiagnose (BESTE 2003) vorgestellt.

Dipl.-Ing. agr. Dietmar Näser ist seit fast 20 Jahren in der Beratung im Pflanzenbau mit dem Schwerpunkt Regenerative Landwirtschaft tätig. In Coachings, Seminaren, Vorträge und Feldtagen trägt er zum Verständnis des Zusammenhangs Pflanze-Boden bei. MSc. agr. Stephan Junge ist als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet Ökologischer Pflanzenschutz tätig und untersucht die Effekte von Ökosystemdienstleistungen auf die Pflanzengesundheit.

Ergänzende Hinweise

Bahnhof Eichenberg (zwischen Kassel und Göttingen, nahe Witzenhausen). Vom Bahnhof wird ein Bus-Shuttle zum Betrieb organisiert. Die Bahnfahrt ist nicht im Teilnahmebeitrag enthalten.

Ein kleines, leckeres Öko-Lunchpaket wird gestellt.

Nachexkursionen

START: Campus Holländischer Platz, Universität Kassel, 14:00 (direkt nach Mittagessen)
ENDE: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, ca. 17:30

Der Mustergeflügelhof Leonhard Häde hat den Titel in seinen Firmennamen bereits 1931 durch die Landwirtschaftskammer in Kassel verliehen bekommen. Seit 1975 werden dort Bioeier produziert. In Planung sind der Aufbau einer eigenen Getreideannahme, -trocknung und -lagereinrichtung sowie die Einrichtung einer Bio-Biogasanlage. Neben der Junghennenaufzucht, Legehennenhaltung und Nudelherstellung widmet sich der Betrieb seit 2018 dem Projekt Zweinutzungshuhn („‘ne runde Sache“) sowie dem Ausbau der Vermarktung von Biogeflügelfleisch der Marke „Bickus“. Die Marke Bickus mitentwickelt und die Hessische Biohuhn eG aufgebaut hat Vorstand und Geschäftsführer Tim Treis, der selbst auch Biolandwirt ist. Die Genossenschaft ist ein Zusammenschluss sechs nordhessischer Biobetriebe sowie von zwei Bioland Metzgern und zweier Vermarkter. Ihr im Rahmen des EIP-Projektes BIOHUHN verwirklichtes Ziel war es, Biolegehennen besser zu verwerten, wenn diese am Ende der Legeperiode ausgestallt werden. Unter dem Markennamen Bickus werden aus dem Fleisch der Tiere Bioprodukte hergestellt und in einer innvovativen Produktlinie verkauft. So entstand ein regional aufgestelltes Start-Up.

START: Campus Holländischer Platz, Universität Kassel, 14:00 (direkt nach Mittagessen)
ENDE: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, ca. 17:30

Das Projekt Ökolandbau Modellregion NORDHESSEN lädt zum Besuch auf die Hessische Staatsdomäne Frankenhausen ein. Auf dem Lehr- & Versuchsbetrieb der Universität Kassel werden Konzept und aktueller Stand in den Ökomodellregionen Hessen vorgestellt. Die Projekte sind in den Ökoaktionsplan der hessischen Landesregierung eingebettet.

Vor Ort werden zwei Projekte besichtigt (Bio-Regio-Hofladen, BioRegiomat) und weitere vorgestellt. Die Koordinatorinnen berichten über Entwicklungen und Erfahrungen in den Projekten, die schon länger laufen, sowie über aktuelle Vorhaben.

START: Campus Holländischer Platz, Universität Kassel, 14:00 (direkt nach Mittagessen)
ENDE: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, ca. 17:30

Ziel der Exkursion ist die Bioland Groß-Imkerei Curic in Witzenhausen. Ivan und Christine Curic haben die Imkerei nach ihrem Studium des ökologischen Landbaus in Kassel-Witzenhausen von Grund auf aufgebaut. Die komplette Honigerzeugung und –verarbeitung liegt dabei in einer Hand. Die Imkerei konnte sehr solide über eigene Völkervermehrung wachsen – Stück für Stück wurde das Equipment einer modernen Imkerei angepasst - mit nun mehreren hundert Völkern und einer überregionalen Vermarktung über den Naturkost- und Lebensmitteleinzelhandel sowie den eigenen Online-Shop.

START: Campus Holländischer Platz, Universität Kassel, 14:00 (direkt nach Mittagessen)
ENDE: Bahnhof Kassel Wilhelmshöhe, ca. 17:30

Seit 38 Jahren wird an der Universität Kassel-Witzenhausen Ökolandbau gelehrt und daran geforscht. Tausende Absolvent*innen haben seitdem die Universität verlassen und weltweit, bundesweit aber auch vor Ort Spuren hinterlassen. 20% Ökolandbau ist hier bereits Realität. Am Beispiel ökologischer Initiativen und innovativer Unternehmen im Ortsteil Unterrieden wird der Einfluss und tiefgreifende Wandel sichtbar.
Bürgermeister Daniel Herz und Studienkoordinator Holger Mittelstraß laden Sie zu einem Rundgang zu Betrieben und Gesprächen mit Akteuren ein.


Sponsoren & Spender

Sponsor

Spender


Veranstalter

Die 15. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau wird ausgerichtet durch die Universität Kassel, Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften (Witzenhausen), den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH) und die Stiftung Ökologie & Landbau.

Veranstalter
Universität Kassel Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften
Steinstraße 19
D-37213 Witzenhausen

Mitveranstalter
Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH)
Kölnische Str. 48-50
D-34117 Kassel

Träger
Stiftung Ökologie &Landbau (SÖL)
Weinstraße Süd 51
D-67098 Bad Dürkheim

Ansprechpartner

Dr. Uli Zerger
Geschäftsführender Vorstand

+49 (0) 6322 - 98970 - 223


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