WiTra-Veranstaltung: Tiergestützte Pädagogik auf dem Bauernhof

Am 20. Februar 2018 fand auf dem Bauernhof Göhring in Rulfingen (Baden-Württemberg) die WiTra-Veranstaltung mit dem Thema „Tiergestützte Pädagogik auf dem Bauernhof“ statt.

Im Mittelpunkt standen die tierspezifischen Charaktermerkmale der Nutztiere (von Kuh, Schaf, Ziege, Schwein, Esel und Huhn) und ihre Wirkung in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Die Referentin Andrea Göhring, arbeitet seit vielen Jahren pädagogisch und therapeutisch mit Nutztieren und vermittelte den Teilnehmenden die große Bedeutung der Mensch-Tier-Beziehung für die emotionale, soziale, motorische und kognitive Entwicklung. Durch eigene Beobachtungen der Tiere vor Ort analysierten die Teilnehmenden die unterschiedlichen Charaktermerkmale der Nutztiere und ihre jeweiligen Einsatzfelder. Zum Beispiel sind Ziegen neugierig und klettern gerne. Selbstgebaute Parcours, welche von den Ziegen gerne angenommen werden, ermöglichen den Kindern schnelle Erfolgserlebnisse und stärken somit das Selbstbewusstsein.

Die Referentin stellte auch die Herausforderungen für alle Interessierten deutlich dar. Erstens ist die tiergestützte Intervention mit Nutztieren (ob pädagogisch oder therapeutisch) noch nicht zertifiziert. Zweitens sollte trotz aller Leidenschaft eine realistische Kostenkalkulation erfolgen. Das wichtigste in der Arbeit mit Bauernhoftieren ist, laut Andrea Göhring, eine frühzeitige Sozialisation der Jungtiere und ein Kontakt in Ruhe und Demut. Nur so könne eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Mensch und Tier gewährleistet sein.

Weiterführende Literatur:

Andrea Göhring und Jutta Schneider-Rapp (2017): Bauernhoftiere bewegen Kinder - Tiergestützte Therapie und Pädagogik mit Schaf, Kuh und Co. Pala-Verlag

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