Kontaktforum Hofübergabe: Die Übergabe aktiv gestalten

Rund 70 Teilnehmende kamen vom 01. bis 02. März nach Fulda zum Kontaktforum Hofübergabe, um sich zu verschiedenen Themen rund um die Übergabe oder Übernahme eines landwirtschaftlichen Betriebes zu informieren. Die Veranstaltung wurde gemeinsam vom Öko-Junglandwirrte-Netzwerk, der Stiftung Ökologie & Landbau und der BioBoden Genossenschaft organisiert und fand bereits zum vierten Mal statt.

(c) SÖL

Häufig ist eine Betriebsübergabe ein sehr emotionaler Prozess. Denn die Frage, was mit dem eigenen Hof  - dem Lebenswerk vieler Landwirte – nach Jahren harter Arbeit geschieht, hält in aller Regel keine einfachen Antworten bereit. Besonders wenn in der Familie niemand den Hof übernehmen möchte, herrscht bei vielen Ratlosigkeit. Hier setzt das Kontaktforum Hofübergabe an. Die Veranstalter schaffen mit dem Format eine offene Atmosphäre, in dem sich Hofabgebende und -suchende aus ganz Deutschland begegneten. Dabei stand der Austausch zwischen den Generationen im Vordergrund.

Die freie Beraterin, Maike Aselmeier, spornte die Teilnehmenden in ihrem Eröffnungsvortrag an, mutig den Weg im Prozess der Hofübergabe zu bestreiten, um auch bei Rückschlägen weiterhin positiv nach vorne zu schauen. Danach stand der Tag unter der Überschrift des Austauschs und Kennenlernens. Rund 20 Betriebe stellten sich während der Hofbörse den Fragen der Suchenden – eine gute Gelegenheit, um wichtige Kommunikationswerkzeuge im Übergabeprozess direkt auszuprobieren.

Am zweiten Veranstaltungstag konnten die Teilnehmenden zwischen verschiedenen Workshops zu inhaltlichen Fragen wählen: Uwe Greff von der BioBoden Genossenschaft erarbeitete in seinem Teil die wichtigsten Fragen zur Finanzierung eines Hofes. Simone Helmle von der Demeter-Akademie stellte die Frage des eigenen Weges in den Mittelpunkt ihres Workshops. Maike Aselmeier und Birgit Motteler vom Beratungsdienst Familie & Betrieb veranschaulichten den Teilnehmenden eindrücklich, was es heißt, den Veränderungsprozess der Hofübergabe aktiv zu gestalten. Iris Flentje von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen beantwortete sämtliche Fragen rund um erbrechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen der Hofübergabe äußerst kompetent.

Die Teilnehmenden zeigten sich von dem Konzept der Veranstaltung beeindruckt und auch die Organisatoren waren vollends zufrieden. „Es ist bemerkenswert, wie offen und gesprächsbereit sich hier unterschiedliche Generationen begegnen. Alle Teilnehmende vereint ihr Mut und die Entschlossenheit, etwas gegen das Höfesterben zu unternehmen. Hierzu wollen wir auch im nächsten Jahr wieder eine Plattform anbieten“, so Johannes Augustin von der Stiftung Ökologie & Landbau.

Kooperationspartner der Veranstaltung waren: Demeter Akademie, Bioland, Naturland, Zukunftsstiftung Landwirtschaft, Bündnis Junge Landwirtschaft und die Agronauten. Die Vorträge am Samstag wurden gefördert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN). Die Teilnahme war kostenlos.

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