Insgesamt fanden sich 140 Landwirte aus konventionellem und ökologischem Landbau und Menschen, die sich für eine zukunftsfähige Landwirtschaft interessieren, zusammen. Im Mittelpunkt standen Erfahrungsberichte und praktische Methoden einer aufbauenden Landwirtschaft.
Am Samstag gab der Landwirt Jens Petermann Einblick in die letzten sechs Jahre seiner bäuerlichen Tätigkeit. Sah er sich Mitte 2012 als konventioneller Landwirt eines 700 Hektar großen Ackerbaubetriebes nahe der polnischen Grenze, mit besten Kenntnissen nach guter fachlicher Praxis arbeiten, so riss ihm ein Starkregenereignis einen rund zwei Meter tiefen Graben in seinen Maisacker - und in sein Weltbild. Zwar arbeitete er nach guter fachlicher Praxis, doch diese zerstörte offensichtlich seinen Boden. So begann er sich intensiv mit der Bodenfruchtbarkeit zu beschäftigen und hat nun sogar auf biologisch-dynamische Anbauweise umgestellt.
Ulrich Hampel, Bodenexperte vom Bodenfruchtbarkeitsfonds gab Einblicke in seine Arbeit als Berater für die am Fonds teilnehmenden Landwirte. Durch den Fonds erhalten Landwirte einen finanziellen Ausgleich, der es ihnen ermöglicht, Maßnahmen zur Steigerung der Bodenfruchtbarkeit umzusetzen. Die ersten 18 Monate seit Gründung des Fonds verliefen positiv und viele Anfragen von Landwirten aus ganz Deutschland zeigen das Interesse und die Notwendigkeit, fruchtbarkeitsfördernde Maßnahmen finanziell zu honorieren.
Die Stimmung unter den Landwirten auf dem Symposium war sehr positiv. Es zeigte sich, dass die Landwirte sich mit aufbauenden Praktiken beschäftigen und erste Maßnahmen auf dem eigenen Betrieb umsetzen. Außerdem werden sie wieder zu selbstbestimmten und aktiv Handelnden und erfahren, dass Forschen und Lernen - mit meist positiven Feedbackschleifen dank erster Erfolge -eine große Motivation darstellt. Das Symposium botdie besondere Möglichkeit, diese Erfahrungen untereinander zu teilen und sich durch die Expertenvorträge neue Inspirationen zu holen.